
Boro-Kurs – Einblicke in die japanische Nähtechnik
„Boro“ kommt aus dem japanischem Kulturraum. Kleidung und Haushaltswäsche wurde immer wieder geflickt, um die Kleidungsstücke weiter verwenden zu können. Einerseits kam das aus der
Notwendigkeit heraus, sparsam mit Stoffen umzugehen. Nicht überall waren Stoffe in Japan preiswert zu erhalten. Andererseits wurden alte Stoffe als Erinnerungsstücke an Vorfahren
aufbewahrt und weiter verwendet. So wurden auf abgenutzte Stellen Flicken aufgesetzt und mit sichtbaren, zierenden Stichen befestigt. Manche Kleidungsstücke sahen nach langer Zeit
insgesamt wie ein Flickenteppich aus. Durch die Kombination der Farben und Stiche war so das ehemals verschlissene Textil zum Kunstwerk geworden.
Wenn wir heute ein Borostück fertigen, ist es ein Kunstwerk, dem jeder armselige Anschein fehlt. Wir werden nur mit der Hand nähen, also braucht es keine Nähmaschine. Wir brauchen auch nicht
viel Stoff, mehrere kleine zusammenpassende Stoffe sind gut. Wir werden einen kleinen Beutel beginnen, der nur ca. 20×30 cm Stoff braucht. Alternativ kann ein Tassenuntersetzer, ein
Lesezeichen oder ein Kalenderumschlag gearbeitet werden. Die Teilnehmer bekommen das Rüstzeug mit, um zu Hause ein angefangenes Teil fertigzustellen.