Donnerstag, 29.09.2022:

Edwin Greim: »Weberhäuser im Frankenwald«

Viele einheimische Künstler widmeten sich dem Thema Weberhäuser. Maler wie Karl Bedal, Werner Thurm und Professor Carl Schmidt, aber auch der Wüstenselbitzer Richard Rausch und allen voran Hans Hohenberger aus Helmbrechts suchten sich das Weberhaus als Motiv. Nicht zu vergessen sind die Fotografien von Willi Feldrapp, der auch heute noch als das Auge des Frankenwaldes bekannt ist und in Verbindung mit dem Heimatdichter Otto Knopf wunderbare Bildbände hinterlassen hat.

Edwin Greim liefert in seinem Vortrag zunächst einen Überblick über diese Weberhäuser, gefolgt von detaillierten Hausgeschichten ausgewählter, noch original erhaltener Objekte. Im weiteren Verlauf werden die zwei Weberhäuser in Rauhenberg und Kleinschwarzenbach näher betrachtet. Die Hausgeschichte wird über Generationen zurückverfolgt, die Lebensweise ihrer Bewohner geschildert und auf die oft prekären Lebensumstände, die nicht selten von harter Arbeit und bitterer Armut bestimmt wurden, eingegangen. Trotz allem behielten sich diese Handweber ihre Lebensfreude und schufen sich ein von Religiosität und Zufriedenheit geprägtes Umfeld. Das 1934 erschienene Buch »Zwischen Webstuhl und Spulrad« von Hans Seiffert beschreibt diese Welt auf eine wunderbare Weise. Mit Einverständnis seiner Enkelin Friederike Walter wurde eine Neuauflage gefertigt, die zusätzlich im Rahmen des Vortrages vorgestellt wird.

 

Mittwoch, 12.10.2022:

Wolfgang Baier: »Die Weissfabrik – eine Zeitreise von der Keimzelle bis heute«

Das Areal der Alten Weberei im Zentrum der Stadt Helmbrechts hat sich verändert und wird sich auch künftig noch weiterentwickeln (Anmerk.: wie man an der Eröffnung der neu gestalteten Freifläche wunderbar beobachten kann). Ausgehend von der Errichtung eines Webereigebäudes im Jahr 1876/77, der sogenannten Keimzelle, beschreibt der Vortrag die architektonische und bauliche Entwicklung dieses innerstädtischen Areals von damals bis heute.

Die Revitalisierung der Alten Weberei als Planungs- und Entwicklungsprozess hat gezeigt, dass Pläne bis zu ihrer Umsetzung immer vorläufig sind, von zahlreichen Rahmenbedingungen abhängen und das Sichtbare von guten Entscheidungen im Dialog getragen wird.

 

Mittwoch, 26.10.202:

Dr. Adrian Roßner: »Auf den Spuren der schwarzen Kunst. Von Aber- und Volksglauben in unserer Region«

Fast niemand kennt heute noch die alten Bräuche und Sagen unserer Vorfahren, doch üben sie nach wie vor eine große Anziehungskraft aus und faszinieren durch das Geheimnisvolle, das sie umgibt. Im Rahmen des Vortrags soll versucht werden, die Herkunft des Volksglaubens zu begründen und darüber hinaus auch einige längst vergessene Bräuche wieder in den Fokus zu rücken.

 

Donnerstag, 10.11.2022:

Thomas Schwämmlein: »Das Geschlecht derer von Schaumberg und sein Einfluss auf die Städte Helmbrechts, Schauenstein und Schwarzenbach am Wald. «

Die Liste der Veröffentlichungen Thomas Schwämmleins ist beeindruckend. Alleine diejenigen im online zur Verfügung stehenden digitalen Grundlagenwerk Regesta Imperii belaufen sich auf über 50 Titel. Als Kreisheimatpfleger von Sonneberg und Aktivist im Rahmen des Geschichtsvereins CHW (Colloquium Historicum Wirsbergense) gilt er als fundierter Kenner des Geschlechtes derer von Schaumberg.

Passend zum 600-jährigen Stadtjubiläum der Stadt Helmbrechts wird Thomas Schwämmlein die Rolle dieser »Schaumberger« beleuchten. Angehörige und Dienstmannen dieses weitverzweigten fränkischen Adelsgeschlechtes hatten direkten Einfluss auf die Stadt- und Besiedelungsgeschichte von Helmbrechts und Schauenstein.

 

Der Veranstaltungsort ist das Oberfränkische Textilmuseum Helmbrechts in der Münchberger Straße 17. Beginn immer um 19:30 Uhr, Einlass ab 18:30. Der Eintritt ist frei.